Anfang Juni (01.06. – 08.06.2013) machte sich eine kleine PSV-Flotille auf den Weg in die Dänische Südsee. Bei schönem Wind und bestem Wetter war die Runde um Fünen kein Problem. Wir hatten sogar noch Zeit für eine nicht alltägliche Begegnung. Ein Bericht von Petra, die an Bord der “Heidi” mitgesegelt ist
Erster Segeltag auf der Flensburger Förde: die “Heidi” macht gut Fahrt.
Am Samstag waren wir alle frühzeitig in der Marina Niro-Petersen in Flensburg angekommen und begannen ab 13.00 Uhr das gastronomische Angebot der Stadt zu testen. Schon am Ankunftstag machte uns das Wetter mit den angenehmsten Temperaturen – blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein – unternehmungslustig und froh. Die abendliche Fortsetzung des Menükarussells mit den Besatzungen der zwei anderen Vereinsschiffe (Stella und Hydra) verlief dann auch zur allgemeinen Zufriedenheit und alle Teilnehmenden sahen den kommenden Tagen mit Freuden entgegen.
Ein kurzer Wettereinbruch in der ersten Nacht an Bord, mit viel Wind und Wellenschlag am Schiff war nicht so schön, konnte aber nach den ersten Wein- und Bierproben und mit Hilfe von Oropax leicht überwunden werden. Die Erwartung eines ersten frustrierend nassen Segeltages erfüllte sich dann Gott sei Dank nicht – schließlich hatte man Urlaub und Erholung nötig. Im Hafen von „Aeroskobing“ war der Himmel schon wieder blau und die gefürchteten Anlegemanöver unter kräftigerem Wind, ohne Verluste von allen 3 Schiffen schnell bewältigt. Zufrieden lagen wir alle „im Päckchen“, mit Vor- und Achtersprings und den sonstigen Land- und Schiffsverbindungen bestens vertäut.
Im Dreierpäckchen: Ærøskøbing
Ein Superhafenkino gab es dann auch noch, da sich der kleine Hafen mit vielen Regatta-Schiffen füllte und so manche Crew tatsächlich mehrere, mehr oder weniger geschickte Anlegeversuche zum Besten bot. Diese Beobachtungen helfen ja immer sehr bei der objektiven Bewertung und Verbesserung der eigenen Teamleistungen. (Wir sind doch schon ganz schön fit! Vor allem immer cool geblieben – bei allen Manövern! Niemals Geschrei und Flüche an Bord erlebt! Wir waren hochzufrieden miteinander.
Am zweiten Segeltag weiter bis nach „Nyborg“ im Nyborgfjord. Bei strahlendem Sonnenschein und 5 bft Wind kamen wir schnell voran. Haha – ein Etmal von 70 sm – Sportler sind wir – jawoll! Die Stella-Crew hatte trotz eingerissenem Achterliek am Segel mitgehalten. Alle Schiffe fanden einen Liegeplatz im hintersten Hafeneck. Schön geschützt liegend konnten wir endlich mal ohne Wellenschlag und Oropax schlummern.
Bei strahlendem Sonnenschein kreuzten wir am nächsten Morgen weiter Richtung Norden und wendeten einmal unter der beeindruckenden Storebelt-Brücke. Welch eine tolle Perspektive bietet so ein Bauwerk von einem Segelschiff aus! Wir wissen warum wir so gerne segeln! Dirk und Manfred sei Dank wussten wir auch, unter welchem Teil der sehr langen Brücke wir kreuzen durften. Dies musste erst über Funk geklärt werden. Das schafften unsere „Leader“ tatsächlich ohne die geringste Aufregung und ohne auch nur einen Stotterer. Anschließend wurde die Fahrt etwas ruppiger und unsere gute Bekannte, die Seekrankheit, meldete ihren Besuch aus den verschiedensten Gründen an. Mann/Frau musste z. B. mal dringend nach unten und kam seltsam bleich und leicht fluchend wieder an Deck, oder hatte einmal zu lange in den Plotter oder auf die Seekarte geschaut und musste zum Ausgleich tief atmend den Horizont anstarren.
Abendstimmung in der “Südsee”
Bald segelten wir aber geschützt und bei schönstem Sonnenschein durch die „Dänische Südsee“ und alles war nur noch wunderbar. Schweinswale begleiteten uns ein Stück durchs Kattegat und wir erreichten den nächsten Zielhafen nach einem Supersonnenuntergang um 21.30 Uhr. Liebenswertes Dänemark – in „Bogense“ durften wir dann endlich den Höhepunkt unserer Reise erleben.
Nicht für uns war der eh’ sehr schöne Hafen beflaggt und hübsch herausgeputzt, sondern für den Besuch Eurer Majestät, der dänischen Königin Margarete – oder so. Da wir das letzte „Goldene Blatt“ nicht gelesen hatten, waren wir zunächst geneigt zu glauben, dass dieser Aufwand unserem tollen und mittlerweile sicher europaweit bekannten Verein gelten müsse. Aber nein, er galt der wohl sehr beliebten Königin.
Ganz Bogense hatte offensichtlich Feiertag und alle Bewohner waren bei schönstem Frühsommerwetter herausgeputzt und gut gelaunt auf den Beinen. Die Schulband spielte swingende Stücke, die Bodygards guckten ernst und schöne junge Polizistinnen regelten den Verkehr. Ein Sommermärchen! Alle 18 Vereinsmitglieder mischten wir uns also unters dänische Volk und leisteten unseren Beitrag mit Fähnchen schwenken und diversen Film- und Fotodokumentationen. Das huldvolle Winken der Dame schien auch uns zu gelten und wir feierten den Tag noch mit einem großen Eisessen.
Königin Margarete, ausnahmsweise ohne Prince Denmark
Dann verließen wir das hübsche Städtchen um 11.00 Uhr zu weiteren Segelabenteuern Richtung Assens. Wieder begleiteten uns Schweinswale und Sonnenschein. Die Hydra-Crew übte sich im Nachtfahren – das bot sich bei den schönen Nächten auch echt an – und wurde gegen Mitternacht von den Crews der zwei anderen Schiffe mit Taschenlampenzeichen an einen passenden freien Liegeplatz geleitet. Das war doch wohl ein Service! Hierfür bedankten Sie sich am folgenden Abend in Sønderborg mit einer Party an Bord Ihrer Hydra, die ganz harmlos mit einer lustigen „Mädelsfeier“ begann und mit der Unterhaltung des Stadthafens durch diverse Gesangs- und Musikeinlagen aller 18 Segler/innen, von Bord der Hydra aus dargeboten, endete. Ein rauschhafter Abschluss eines sehr schönen Törns rund um Fünen.
Mit Euch allen gerne wieder! Bis zum nächsten Jahr!
Eure Petra
Unsere Super-Crew (von links nach rechts):
Dirk (Skipper, ganz links)
Petra (Smutje, Deckshand, Rudergängerin)
Werner (Deckshand und Rudergänger)
Achim (Deckshand und Rudergänger)
Gudrun (Deckshand und Rudergängerin)
Manfred (Coskipper und Navi, Bild unten)
Unser schönes Schiff:
Hanse 385
Baujahr 2013
11,40 m Länge
3,88 m Breite
74 qm Segelfläche