Christi Himmelfahrt 2013 (8. bis 12.05.2013) brachen drei Fox Kleinkreuzer und ein Plattboot von Heeg aus auf, um die “Friese Meeren” mit diesen nicht ganz alltäglichen Booten zu erkunden. Die frische Brise, viele Brückendurchfahrten und die gute Stimmung an Bord der vier Schiffe ließ die Tage nicht lang werden.
Ein Bericht von Christoph, der auf der Fox 12 mitfuhr
Die Fox 22 hat sich in kurzer Zeit zu einer beliebten Kajütsegelyacht für bis zu vier Personen entwickelt. Zu verdanken ist dies den hervorragenden Segeleigenschaften und der Wendigkeit sowie der – für diese Schiffsgröße – “geräumigen” Kajüte.
Mittwoch: Ankunft in Heeg
Am späten Nachmittag erreichten wir Heeg, unseren Übernahmeort. Die Übernahme verlief reibungslos. Als wir ausgepackt hatten (dabei hatte es kräftig geregnet) gingen wir essen. Bald trafen wir noch die Plattbootfahrer, die uns zu einem Schnaps beziehungsweise zu einem Glas Wasser einluden.
Donnerstag: Von Heeg nach Stavoren
Am nächsten Morgen frühstückten wir gemeinsam. Da 5 bis 6 Windstärken angesagt worden waren, reffte jeder sein Boot. Draußen auf dem See wartete schon das Plattboot. Wir kreuzten hoch, da der Wind aus Süd-West kam. Wir machten so viel Fahrt, dass uns das Plattboot (unter Motor) nicht überholen konnte. Die Plattbootfahrer waren sehr enttäuscht, dass sie – selbst unter Motor – kaum mithalten konnten. Bald wurde der See eng und der Schiffverkehr so dicht, sodass auch wir den Motor anmachten mussten. Wir fuhren durch kleine Dörfer, die am Kanal liegen. So erreichten wir Stavoren. Wir liefen in einen Hafen wo wir gut gelegene Plätze bekamen. Das Plattboot lag vor uns am Kopf des Steges. Karsten suchte uns einen Grillplatz und grillte allerlei leckere Sachen (da ist es gut, wenn man einen solchen Grillmeister hat 😉 ). Nach dem Grillen gingen die Erwachsenen in die Stadt. Andre und ich blieben beim Plattboot und spielten mit den Senioren Karten.
Freitag: Von Stavoren nach Sloten
Am nächsten Morgen suchte Kai uns ein gutes Plätzchen um zu frühstückten, da es unterm freien Himmel ungemütlich wurde (Windstärke 6 und Nieselregen). Trotz des Windes fuhren wir weiter, nur mit Fock, in Richtung Heeg. Doch wir wurden voneinander getrennt: Unser Motor (Fox 12) sprang vor einer Brücke nicht an. Während Karsten’s Boot auf der einen Brückenseite los zischte, überlegten wir auf der andern Seite, was wir tun sollten. Da es keine andere Möglichkeit gab, fuhren wir unter Segeln durch die Brücke. So hatten wir einen großen Abstand zwischen uns (Fox 12 und Fox 14) und Karstens Boot. Den Vorsprung holten wir erst wieder auf, als Karsten eine kleine Abkürzung gefahren war. Alle nahmen die Fock runter und tuckerten durch den Kanal nach Woudsend. Dort fuhren wir durch mehrere Brücken (pannenfrei). Wir folgten dem Kanal bis Sloten, einer mittelalterlichen, kleinen Befestigungsanlage. Als wir durch die letzte Brücke fahren wollten, wurden plötzlich die Signale auf Rot gestellt und die Brücke schloss. Mein Vater kam noch durch (ohne zu bezahlen!!!), doch wir standen vor der geschlossenen Brücke. Grund: Ein Unfall auf der Landstraße. Da Polizei und Sanitäter anrückten, musste die Brücke geschlossen bleiben. Das blieb sie auch ca. eine Stunde (das war nicht unser Brückentag). Wir vertrieben uns die Zeit mit Kaffee und Tee trinken. Endlich im Hafen, erkundeten wir später den Ort und die Essensmöglichkeiten. Wir aßen in einem netten Restaurant. Danach gingen die meisten Erwachsenden noch mal in eine Kneipe. Andre, Karsten, Katrin und ich gingen zur den Plattbootfahrern.
Samstag: Von Heeg nach Lemmer
Am nächsten Morgen frühstückten wir gemeinsam in unserem Fox, da wir keinen anderen Platz fanden. Bei 6,50m Länge und 2,50m Breite wurde es mit acht Leuten ziemlich eng. Trotzdem wurde es ein schönes und unterhaltsames Frühstück. Danach unternahmen wir einen Landrundgang durch die historische Altstadt Sloten.
Wieder zurück bei unseren Schiffen setzten wir die Segel und stachen in See Richtung Lemmer. Es gab aber eine Veränderung: Christiane wechselte mit Kai das Schiff, so dass es nun ein Herrenschiff gab und ich unter Herrschaft der Frauen war. Wir segelten die Kanäle weiter hoch bis wir auf den Grote Breeken kamen. Dort mussten wir gegen den Wind kreuzen und wurden ordentlich nass. Auch benutzen wir die Ausweichregeln, die überraschend auch zwischen Eheleuten auf verschiedenen Schiffen gelten. Trotzdem wurde es sehr knapp bei diesem Manöver. Da noch genug Zeit vorhanden war fuhren wir noch einmal über den See. Später legten wir in einem netten Hafen in Lemmer an, wo wir drei Boxen nebeneinander bekamen. Das Plattboot hatte uns verlassen und war in Richtung Sneek aufgebrochen. Im Hafen standen Schwimmbad und Sauna zur Verfügung, was wir auch ausgiebig nutzten. Am Abend aßen wir in einem noblen Hotel am Hafen wo jeder satt wurde.
Sonntag: Von Lemmer nach Heeg und weiter nach Unna
Da gutes Wetter war, frühstückten wir am Sonntagmorgen draußen gemeinsam auf zwei Booten. Diesmal hielt sich das Wetter und wir fuhren den Grote Breeken hinauf zum Johann-Friso-Kanal. Vor einer Brücke aber sprang unser Motor aber wieder nicht an! Durch diese Brücke konnten wir nicht segeln, da auch die Berufsschifffahrt diese Brücke passiert. Also mussten wir uns Abschleppen lassen, was sehr schade war, da gute Segelverhältnisse herrschten. Auch der Kanal wurde enger und mit der Berufsschifffahrt gab es kaum Platz zum Kreuzen. Also tuckerten wir die Kanäle hoch bis nach Heeg. Dort angekommen packten wir unsere Sachen, machten das Schiff klar und Übergaben die Schiffe wieder. Ab da trennten sich unsere Wege: Einige aßen noch in Heeg und andere fuhren sofort nach Hause. Ich bin davon überzeugt, dass allen unsere Fahrt genauso viel Spaß gemacht hat wie mir und alle auch im nächsten Jahr wieder mit dabei sein werden.
Fox 6: Karsten, Christiane und Johannes
Fox 14: Susanne, Kai und Andre
Fox12: Katrin, Stefan und Christoph
Plattboot: Werner, Doris, Annegret und Manfred